Die Inhaltsstoffe der Stevia-Pflanze
Die Steviolglykoside sind die herausragendsten und bekanntesten Verbindungen der Stevia rebaudiana Bertoni. Diese Stoffe gehören zu den Diterpenen und sind daher sekundäre Kohlenstoffverbindungen.
Unter den identifizierten Verbindungen finden sich die Rebaudioside A, C, D und E sowie das Dulcosid A und das Steviosid. Rebaudioside A und C machen jeweils etwa 2-4 % bzw. 1-2 % der Pflanzenmasse aus, während Stevioside zwischen 2-10 % der Pflanzenmasse einnehmen und dabei den Großteil der süßenden Wirkung ausmachen. Die genauen Mengenanteile können je nach Pflanze variieren.
Rebaudiosid A hat von allen Steviolglykosiden die stärkste neutrale Süßkraft, während bei den anderen ein bitterer Nachgeschmack bei dem Verzehr von hohen Dosen auftreten kann.
Kalorienfreies Süßen
Dank der speziellen Struktur der Steviolglykoside enthalten Stevia-Produkte nahezu keine Kalorien.
Kohlenstoffbindungen bestehen aus der Verbindung eines Zuckermoleküls mit einem Alkohol. Glykoside sind solche Verbindungen. Steviolglykoside enthalten einen Zuckeranteil (Glukosemoleküle), den der Körper nicht vollständig verdauen kann.
100 mg reines Steviolglykosid sind weitaus süßer als herkömmlicher Haushaltszucker und liefern dabei lediglich eine halbe Kalorie. Um die gleiche Süßkraft mit normalem Zucker zu erreichen, wären 30 g nötig, was einer Kalorienzufuhr von 125 Kalorien entspricht.
Die Kohlenhydrate aus Stevia-Blättern und Tees führen auch nicht zu einer positiven Energiebilanz, da die Glukosemoleküle aufgrund ihrer pflanzlichen Struktur nicht im Darm verdaut und somit nicht ins Blut aufgenommen werden.
Allerdings können kohlenhydrathaltige Füll- oder Trägerstoffe in Stevia-Pulver, -Tabletten oder -Granulat vorkommen, um eine bestimmte Konsistenz der Produkte zu gewährleisten. Diese Trägerstoffe haben jedoch keinen Einfluss auf die tägliche Energiebilanz, auch nicht bei Diabetikern.
In qualitativ hochwertigen Stevia-Produkten sind diese Zusatzstoffe zur Verbesserung der Konsistenz in sehr geringen Mengen vorhanden.
Wichtige Bestandteile der Blätter: Proteine und Öle
Die Stevia rebaudiana Bertoni bietet noch viele andere wertvolle Inhaltsstoffe. Die Blätter enthalten zum Beispiel ungesättigte Fettsäuren, Bausteine für die Proteinbiosynthese, Proteine und „leere“ Fette. Diese spezielle Kombination von Ölen und Proteinen trägt zur hautstraffenden Wirkung der Stevia bei.
Vitamine, Spurenelemente und Mineralstoffe
Mineralstoffe, Vitamine und Spurenelemente sind unerlässlich für eine ausgewogene Ernährung und kommen auch in der Stevia rebaudiana Bertoni vor.
Mineralstoffe
Stevia-Produkte enthalten eine nennenswerte Menge an Mineralien wie Phosphor, Eisen, Magnesium, Kalium und Kalzium. Diese Mineralstoffe sind besonders vorteilhaft für das Herz-Kreislaufsystem, den Aufbau und die Stabilität der Knochen sowie für die Blutbildung. Zudem spielen sie eine wichtige Rolle für das Immunsystem.
Spurenelemente
In Stevia-Produkten finden sich essenzielle Spurenelemente wie Zink und Selen. Darüber hinaus sind auch weitere Spurenelemente wie Mangan, Silizium, Kobalt und Chrom enthalten, die an verschiedenen enzymatischen Prozessen beteiligt sind. Diese Spurenelemente unterstützen die Funktion der Ausscheidungsorgane, die Verwertung von Sauerstoff und den physiologischen Auf- und Abbau von Energieträgern.
Vitamine
Das in Stevia enthaltene Vitamin C ist entscheidend für die Abwehr von Infektionen. Weitere wichtige Vitamine in der Pflanze sind Beta-Carotin, das die Sehkraft unterstützt, und Vitamin B1, bekannt als das „Nervenvitamin“.
Pflanzliche Inhaltsstoffe
Neben diesen Nährstoffen bietet Stevia noch weitere interessante pflanzliche Inhaltsstoffe, die seit langem in der Volksmedizin geschätzt werden. Ein Beispiel sind die Flavonoide, die das Immunsystem stärken. Unter den sieben nachgewiesenen Flavonoid-Verbindungen befindet sich auch Rutin, welches in höheren Mengen bei Durchblutungsstörungen und Venenerkrankungen angewendet wird.