Stevia rebaudiana Bertoni ist eine kompakte, strauchartige Pflanze und gehört zur Familie der Asteraceae oder Compositae. Die Steviapflanze stammt aus Paraguay und wächst bevorzugt in sandigen Böden in der Nähe von Wasserläufen. In freier Wildbahn kann diese Pflanze eine Höhe von etwa 75 cm erreichen.

Der wissenschaftliche Name Stevia rebaudiana Bertoni setzt sich aus dem Gattungsnamen Stevia, dem Artnamen rebaudiana und der Bezeichnung Bertoni zusammen.

Es existieren mehr als 150 Arten der Gattung Stevia, jedoch enthalten nur die Stevia rebaudiana Arten die süßen Steviolglykoside. Aufgrund dieser Eigenschaften wird diese Stevia-Art auch als Honigblatt, Honigkraut, oder Süßkraut von den indigenen Bevölkerungsgruppen in Paraguay und Brasilien, wie den Guarani und den Mato-Grosso-Indigenen, bezeichnet. In der Guarani-Sprache Paraguays kennt man das Süßkraut unter den Namen caá jeé, kaá heé, oder Yerba Dulce.

Der Botaniker Moisés Bertoni entdeckte als Erster die süßen Inhaltstoffe der Steviapflanze. Der Chemiker Ovidio Rebaudi analysierte und identifizierte die einzelnen Bestandteile der Steviablätter, darunter die Stevioside und die Rebaudioside A bis F.

Das Hochland von Argentinien, Brasilien und Paraguay, zwischen den Breitengraden 22°-23° Süd und den Längengraden 55°-56° West, ist die natürliche Heimat der Steviapflanze.

In den Grenzregionen zwischen Argentinien, Brasilien und Paraguay, wo der Boden und das mäßig feuchte Klima vorherrschen, gedeiht die Gattung Stevia rebaudiana bei einer durchschnittlichen Jahrestemperatur von 21°C und einem jährlichen Niederschlag von 1500 bis 1800 mm optimal.

Auf den sandigen, sauren und tonhaltigen Hochflächen von Amambai, im Bundesstaat Mato Grosso do Sul an der Grenze zwischen Brasilien und Paraguay, wachsen die süßen Stevia-Arten besonders gut.

Heutzutage wird die Steviapflanze in Lateinamerika, Südostasien und auf fast allen Kontinenten der Welt kultiviert, um ihre süßen Bestandteile, die Steviolglykoside und Rebaudioside, zu gewinnen. Die Gewinnung der Süßstoffe erfolgt dabei durch ein aufwendiges Extraktionsverfahren.

In den Blättern der Stevia rebaudiana Pflanze werden süß schmeckende Verbindungen, bekannt als Steviolglykoside oder Stevioside, gebildet. Diese Verbindungen sind verantwortlich für die Süßkraft der Steviapflanze. Von größter Bedeutung sind dabei die Steviolglykoside und das Rebaudiosid A.

Zusätzlich enthalten die Stevia Blätter weitere süßmachende Substanzen wie Dulcosid A sowie Rebaudiosid B, C, D, E, F und Steviolbiosid. Basierend auf dem Trockengewicht der Steviablätter, enthält ein Blatt zwischen 5-10% Steviosid, 2-4% Rebaudiosid A, 1-2% Rebaudiosid C und 0,4-0,7% Dulcosid A.

Getrocknete Steviablätter sind etwa 20- bis 30-mal süßer als Zucker, und das daraus gewonnene Extrakt, die Steviolglykoside, können bis zu 300-mal süßer sein.

Zusätzliche Inhaltsstoffe der Steviablätter

Die Blätter der Stevia rebaudiana Pflanze sind auch eine gute Quelle für Proteine und Kohlenhydrate. Der hohe Gehalt an anorganischen Mineralstoffen wird auf den hohen Aschegehalt zurückgeführt. Von Bedeutung sind ebenfalls die in den Steviablättern enthaltenen Mineralstoffe und sekundären Pflanzenstoffe.

Stevia rebaudiana ist eine strauchige Pflanze aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae oder Compositae). Diese Pflanze stammt ursprünglich aus Paraguay und bevorzugt sandige Böden.

In einem frostfreien Klima entwickelt die Stevia-Pflanze ein starkes Wurzelsystem, aus dem mehrjährige, bis zu einem Meter hohe Triebe sprießen. Stevia gehört zu den Flachwurzlern, daher breiten sich ihre Wurzeln tellerförmig in den oberen Bodenschichten aus.

Das Blatt der Stevia

An den Stängeln der Steviapflanze wachsen lanzettliche, sichelförmige und spitz zulaufende, gezahnte Blätter. Die hell- bis dunkelgrünen Blätter der Stevia sind bis zu 8 Zentimeter lang, stehen sich paarweise gegenüber und haben feine Pflanzenhaare auf der Oberfläche. Je nach Stevia-Art können die Blätter eiförmig oder rautenförmig sein.

Die Blüten von Stevia sind in einem unregelmäßigen Blütenstand angeordnet und haben eine Größe von etwa 7-15 mm. Die endständigen Blütenkörbchen der Stevia rebaudiana sind zu Trugdolden zusammengefasst und bestehen aus weißen, zylindrischen Blütenköpfen mit jeweils fünf Blüten. Ein einzelner Trieb der Stevia rebaudiana kann zwischen 10 und 200 dieser Blütenköpfe tragen. Die Frucht der Steviapflanze ist lang, schmal und hat 4 bis 5 Kanten.

Ein besonderes Merkmal der Stevia-Blüten ist ihre Selbststerilität, d. h. diese Pflanzen können sich nicht selbst befruchten. Bei Bestäubung mit Pollen desselben Genotyps erfolgt keine Samenbildung.

Unter natürlichen Bedingungen übernimmt der Wind den Pollen-Transfer zwischen den Blüten verschiedener Stevia-Pflanzen, was die Samenbildung ermöglicht. Dieser Vorgang wird als Anemophilie (Windbestäubung) bezeichnet und ist auch bei anderen Pflanzenarten wie Apfel, Birne und Süßkirsche zu finden.

Die Samen der Stevia-Pflanze sind etwa 3 mm lang und gehören zur Kategorie der einsamigen Schließfrüchte (Achänen, ähnlich dem Löwenzahn). Sie sind mit einer flugfähigen, federartigen Haarkrone versehen.

Nach dem Reifungsprozess lassen sich die Samen, die in den Samenkelchen heranreifen, leicht herauslösen. Stevia ist ein Lichtkeimer, und auf feuchtem Boden beträgt die Keimzeit bei einer Temperatur von 20-25 Grad Celsius bis zu 14 Tage.

Die vegetative Vermehrung der Stevia-Pflanze durch Stecklinge ist erheblich einfacher als das Keimen der Steviasamen.

Die Samen der Stevia-Pflanze sind für ihre geringe Keimrate von 12 bis 15 Prozent, selbst bei optimalen Bedingungen, bekannt. Eine viel einfachere Methode ist die vegetative Vermehrung der Stevia-Pflanze durch Stecklinge.

In vielen Gärtnereien und Gartencentern kann man heutzutage Stevia-Pflanzen kaufen und sie im Sommer auch im Garten anbauen.